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Als Lehrassistentin in den USA

Nina De Bettin absolviert nach ihrem Abschluss an der Universität Graz gerade ein Teaching Assignment in den Vereinigten Staaten und gibt einen Einblick in ihre Arbeit.

Exakt 7.366,5 Kilometer Luftlinie entfernt liegt die Washington and Lee University in Lexington, Virginia, an der Nina De Bettin zurzeit als Teaching Assistant arbeitet. Die Grazer Studentin, die im Studienjahr 2019/20 ihren Joint Master’s Degree in Anglistik und Amerikanistik, und einen Interdisziplinären Master in Geschlechterstudien abgeschlossen hat, lehrt amerikanischen Studierenden Deutsch und vermittelt ihnen Wissen zur österreichischen Kultur. „Neben dem Sprechen war es auch von Anfang an mein großer Wunsch den Studierenden Österreich als facettenreiches Land mit diversen Kulturen, sozialen Bewegungen und historischen Perspektiven näherzubringen.“

Wie kam es dazu?

„Durch meine Masterarbeitsbetreuerin Professorin Nassim Balestrini wurde ich nach meinem Abschluss auf die Stelle als Teaching Assistant an der Washington and Lee University aufmerksam gemacht. Bereits kurz nach der Bewerbung erhielt ich auch schon die Zusage und ich konnte mein Glück kaum fassen!“ Auf die schriftliche Bewerbung folgte schließlich noch ein Bewerbungsgespräch via Zoom und spätestens dann war alles klar. Selbst Corona konnte der Lehrassistenz keinen Strich durch die Rechnung machen: „Trotz der jetzigen Situation um COVID-19 durfte ich in die USA einreisen und nach einer zweiwöchigen Quarantäne konnte der Unterricht auch schon losgehen.“

Seit 2016 gibt es für fortgeschrittene Bachelor- und für Masterstudierende am Institut für Amerikanistik die Möglichkeit, am German Department der Washington & Lee University (Lexington, Virginia) einen Aufenthalt als Teaching Assistant zu absolvieren und somit internationale Lehrerfahrung zu sammeln.

Interessierte Studierende können sich an Univ.-Prof. Dr. phil. Nassim W. Balestrini, M.A. wenden.

Unterrichten auf verschiedenen Levels und mit eigenen Ideen

„Ich treffe mich wöchentlich abwechselnd in Klein- und Großgruppen mit Deutsch-Studierenden, die je nach Sprachkenntnissen in drei Gruppen unterteilt sind: A1, B1 und C1.“ Je nach Level und Stundenplanungen die auf Deutsch als Fremdsprache basieren, werden dabei die Sprache geübt und kulturelle Themen erarbeitet. Besonders interessant sind dabei Einheiten auf fortgeschrittenem Sprachlevel: „Hier kann ich meinen Ideen freien Lauf lassen, da es der umfangreiche Wortschatz ermöglicht, auch komplexe Themen zu besprechen. So thematisieren wir dieses Semester unter anderem Rassismus in Österreich, die Auswirkungen von nationalsozialistischem und nationalistischem Gedankengut auf die Gegenwart sowie Gender-Thematiken im interdisziplinären Kontext.“

Mit Heizstrahlern zurück auf den Campus

Da Corona die Unterrichtsgestaltung nicht unbedingt vereinfacht, muss auch Nina bei ihrer Teaching Assistance gewisse Adaptionen in Kauf nehmen: „Das Leben ist, so wie auch in Österreich, zurzeit eingeschränkt und die Bestimmungen können teilweise an den Nerven zerren, aber solange alle am selben Strang ziehen, kann ein beinahe normaler Unterricht ermöglicht werden. So tragen wir durchgehend – auch draußen – eine Maske, nun auch eine FFP2-Maske, und desinfizieren rund um die Uhr alle Oberflächen.“

In den Online-Sessions muss Nina teilweise kreativ werden, um ihre Studierenden bei Laune zu halten – notfalls auch mit österreichischen Mannerschnitten.

Damit nicht alles über Zoom und Programmkonsorten stattfinden muss, hat die Universität aber zu kreativen Maßnahmen gegriffen: „Im Frühling findet der Unterricht soweit wie möglich in durchlüfteten Zelten mit Heizstrahlern statt. Viele hatten den Wunsch an den Campus zurückzukehren, und aufgrund der tatkräftigen Zusammenarbeit von allen Seiten konnte das letzte und auch dieses Semester möglichst normal gestaltet werden.“

Lehr- und Sprachassistenzprogramme helfen jungen Nachwuchslehrenden dabei, internationale Erfahrungen im Unterrichten zu erwerben. Interessierte können sich auf den Webseiten von

einen Überblick über ihre Möglichkeiten verschaffen.

„In solchen Zeiten lernt man mit Herausforderungen umzugehen“

Für Nina schmälern diese Tatsachen jedoch nicht den beruflichen Wert ihres Aufenthaltes: „Meine Erfahrungen sind äußerst positiv, insbesondere auch, weil ich berufliche Unterstützung erhalte, wenn ich sie benötige. Dank der guten Zusammenarbeit mit den ProfessorInnen kann ich sowohl eigenständig und selbstverantwortlich arbeiten als auch von ihren wertvollen Tipps und ihrer Erfahrung profitieren.

Und auch aus privater Sicht birgt die Zeit in den Vereinigten Staaten vielerlei unbezahlbare Momente: „Trotz der Pandemie habe ich hier Freundinnen gefunden mit denen ich die spannenden Angebote des Outdoor-Clubs nutzen kann. So waren wir zum Beispiel letztes Semester white water rafting, buldern, reiten und rock climbing. Ich möchte diese Erfahrung jeder Person ans Herz legen, denn genau in solchen Zeiten lernt man, mit Situationen umzugehen, die für alle neu und herausfordernd sind. Man wächst mit jedem Schritt und jeder Unterrichtseinheit."

„It has been such a pleasure to have her“

Diese Einstellung ist es auch, die Debra Prager, Professorin an der Washington and Lee University an ihrer Lehrassistentin bewundert: „It has been such a pleasure to have her, and she has played a critical role in getting us all through this semester. She has been such an important part of our department this year – and has built important relationships with her/our students.”

Mit so einem Feedback bereitet die Lehrassistenz dann gleich noch mehr Freude.


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