Bulgarien: Finale Eindrücke einer wunderbaren Zeit

Wer an Erasmus denkt, hat vermutlich nicht gleich Bulgarien im Kopf. Dass das Land im Osten Europas jedoch unglaublich viel zu bieten hat, zeigt uns Ulrich (Lehramt Geographie & Geschichte) in seinem finalen Beitrag mit spannenden Insights und wundervollen Bildern.
In meinem letzten Eintrag widme ich mich dem Reisen, einem wesentlichen Part von jedem Erasmus-Life. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, versuche ich an den Wochenenden, oder auch mal unter der Woche, Sofia zu verlassen und mehr von meiner Umgebung zu entdecken.
Dass Bulgarien selbst so viel zu bieten hat, habe ich am Anfang nicht vermutet. Dies führt allerdings dazu, dass ich jetzt, nach fast einem halben Jahr hier, noch immer nicht überall dort war, wo ich eigentlich hinwill. Aber naja, gesehen habe ich definitiv schon viel. Und als generellen Tipp: Für Leute, die einmal in Zukunft Bulgarien bereisen wollen, macht es unbedingt, aber plant genügend Zeit ein, um möglichst viel sehen zu können!!!

Bahnreisen: günstig & gemütlich
Die Reisehighlights von Bulgarien lassen sich im Grunde schnell zusammenfassen, sind aber dann einzeln wieder alle sehr unterschiedlich: wunderschöne, „wilde“ Natur, interessante, aber doch ein bisschen strange Kommunistenbauten, alte Festungen, die bis zu den Thrakern zurückreichen und Bulgar:innen, die oftmals auf den ersten Blick „grantig“ wirken, aber äußerst herzliche und hilfsbereite Menschen sind.
Gereist wird hier sehr gemütlich, meist mit Bus oder Bahn (eine Stunde Zug kostet ca. 2€), langsam, aber dafür fast immer pünktlich). Es kann aber auch vorkommen, dass (selbst) in Sofia Kutschen das bevorzugte (bzw. billigere) Transportmittel sind.

Seen, Canyons und Kolosalbauten
Meine besten Reisestorys und Lieblingsplätze in Bulgarien waren
- das Buzludzha-Gebäude (ein kommunistisches Denkmal und Tagungszentrum), bei dem wir nach einer lustigen „Verhandlung“ mit dem Security per Google Translate direkt daneben wildcampen durften
- die Urdini-Lakes im Rilagebirge (obwohl diese Seen nur ca 1h hinter dem Aussichtspunkt der bekanntesten Wanderung Bulgariens, den 7-Rila-Lakes, liegt, verirrt sich hierher kaum jemand, obwohl die Aussicht noch besser ist)
- und der Emen-Canyon, wo wir noch immer am überlegen sind, uns nicht doch hier ein Haus bzw. Grundstück zu kaufen (bei 6000€ für 1000m²+altes Haus wären wird dabei).
Generell muss ich aber zugeben, dass ich bei fast jedem Platz in Bulgarien gesagt habe, dass ich noch einmal hierher kommen will à geschafft habe ich es aber nie, weil es einfach noch so viel mehr wunderschöne Plätze gibt.

Wie Du jetzt schon feststellen konntest, bin ich fast etwas verliebt in Bulgarien, weswegen ich während meines ganzen Aufenthaltes nur zweimal das Land verlassen habe – einmal nach Istanbul, was definitiv auch eine Reise wert ist, und einmal nach Griechenland, um bei einem gemütlichen Strandurlaub meine Eindrücke und Erfahrungen verarbeiten zu können.
Vollste Empfehlung für ein untypisches Erasmus-Land

Abschließend kann ich einen Erasmus-Aufenthalt hier in Sofia nur empfehlen! Wer auf der Suche nach einem „untypischen“ Erasmus- oder Reiseland ist, wo alles etwas langsamer (und billiger), dafür allerdings sehr gemütlich abläuft, wo die Natur noch großteils unerschlossen ist, wo andererseits aber auch wilde Partys (Stichwort Chalga und Raves) und „klassische“ Erasmus-Erfahrungen möglich sind, ist hier genau richtig.
Finale mit Festival

So, für mich geht’s jetzt noch eine Woche per Autostop durch Bulgarien, um noch mehr Eindrücke sammeln zu können. Abgeschlossen wird mein Erasmus-Semester dann mit einer „typischen“ Bulgarien-Experience am Schwarzen Meer, dem „July Morning“ – eine Art selbst organisiertes Festival auf der gesamten Schwarzmeerküste (natürlich gibt es ein paar Insider-Spots), dessen einziges Ziel es ist, „eilak“ (eine Mischung aus „Chill einmal“, „alles wird gut“ und „das Leben ist schön“) zu sein und am ersten Juli zum Sonnenaufgang den Rocksong „July Morning“ von Uriah Heep gemeinsam zu hören. Ich hoffe, wir finden noch einen Platz für unser Zelt an der Küste, in den letzten Jahren ist es manchmal angeblich schon eng geworden…

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