Erasmus in Sofia

Ulrich (Lehramt Geographie & Geschichte) ist in den kommenden Monaten via Erasmus in Sofia. Nach Anreiseproblemen über den Balkan ist er jedoch gut in der bulgarischen Hauptstadt gelandet, inklusive Welcome Week, Frühlingsbrauch und Skifahren mit Stadtblick.
Noch nicht einmal drei Wochen ist es her, dass ich Graz verlassen habe. Und dennoch hat sich bei mir in der Zwischenzeit so viel getan, dass ich wahrscheinlich die Hälfte in diesem Bericht vergesse – Erasmuslife eben.
Aber alles der Reihe nach:
Busprobleme in Belgrad
Trotz einem etwas stressigen Aufbruch aus Graz (Verabschiedungen, letzte Dokumente ausfüllen, Packen, usw.), wollte ich nicht darauf verzichten, umweltfreundlich und im Vergleich zum Flugzeug langsam zu meiner Erasmusdestination in Sofia, Bulgarien, aufzubrechen. Für die Reise, die einmal quer durch den Balkan führte, hatte ich zwei Tage Zeit. Bis nach Belgrad klappte alles nach Plan und Zug und Bus brachten mich innerhalb einer Nacht dorthin. Nach einer Stadtbesichtigung, die aber aufgrund meiner Müdigkeit und dem tristen Wetter (bzw. auch aufgrund der tristen Stadt) eher kurz ausfiel, wollte ich mir den nächsten Bus nach Sofia schnappen.

Doch halt: Obwohl niemand Englisch sprach, verstand ich schnell, dass es keinen Bus nach Sofia gibt (da hatte das Internet wohl mal nicht recht…). Planänderung war angesagt: Mit einem Bus ging es so weit wie möglich Richtung Grenze und von dort per Autostop (Hitchhiking) nach Sofia. Dies funktionierte besser als gedacht und ich wurde sogar noch auf ein Getränk in eine Bar mitten im Nirgendwo eingeladen.

Welcome Week & bulgarische Hausmannskost
Nach meiner Ankunft in Sofia suchte ich mal müde mein Airbnb auf und lud meine Batterien auf- schließlich begann am nächsten Tag die Uni bzw. viel wichtiger die ESN Welcome Week und die Wohnungssuche. Was es heißt, auf Erasmus zu gehen, lässt sich gleich in der Welcome Week am besten beschreiben. Ca. 200 Student:innen aus aller Welt, die hier zusammentreffen, sich gemeinsam austauschen und einige Nächte zum Tag werden lassen. Schnell sind erste Freund:innen gefunden, mit denen gemeinsam die Stadt und die Umgebung erkundet werden können. So landete ich schnell in einem typischen bulgarischen Gasthaus, wo Nationalgerichte, wie z.B. Shopska-Salat, zu Livemusik serviert wurden. Auch die Stadt selbst hat einiges zu bieten- angefangen von der Alexander-Newski-Kathedrale bis hin zu den stalinistischen Polit-Bauten. Vom Rest Bulgariens sah ich bisher bei einem Trip den Süden, doch zu den Reisen folgt ein anderes Mal mehr!

Happy Marteniza!
Eine weitere typische Tradition des Landes erfuhren wir am 1.März. An diesem Tag beschenkt man seine Freund:innen und Verwandten mit Marteniza – einem rot-weißen Schmuck, welcher meist als Armband getragen wird. Dieses Armband ist grob zusammengefasst ein Talisman für langes Leben und den herbeieilenden Frühling. Denn wen man einen Storch sieht oder sonstige erste Frühlingszeichen – hängt man die Marteniza auf einen im besten Fall blühenden Baum und wünscht sich dabei etwas.

Skifahren mit Stadtblick
Dies wird in diesem Jahr aber wohl etwas länger dauern, den zurzeit ist in Sofia und Bulgarien allgemein noch tiefster Winter. Dies muss natürlich zum Schifahren genutzt werden, was in Sofia sehr leicht geht. Mit den Öffis ist man innerhalb kürzester Zeit in einem kleinen Schigebiet am Rande der Stadt, wo man sehr kostengünstig und mit Blick auf Sofia Schwünge in den Neuschnee ziehen kann. Dies probierte ich gleich einmal aus und war positiv überrascht – obwohl die Liftanlagen definitiv nicht österreichischen Standards entsprechen ist es eine gelungene Abwechslung um der Großstadt Sofia zu entkommen. Außerdem macht es Freude, Leuten, die teilweise noch nie Schnee gesehen haben geschweige denn Schifahren waren, dabei zu helfen, ihre ersten Meter auf Schnee zurückzulegen.

Und noch kurz zu dem Grund, warum ich eigentlich hier bin, dem Studieren:
Hierzu folgt ein eigener Bericht, denn bisher kann ich dazu nur sagen: Es ist kompliziert…

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Magdalena (Master Sustainability and Innovation Management) hat sich für ein Erasmus-Semester in der rumänischen Stadt Cluj entschieden. Während die Anreise mit dem Zug problemlos funktioniert ist das Radfahren in der zweitgrößten Stadt des Landes nicht ganz so einfach. |

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Molekularbiologie-Studentin Laura hat ihre Zelte für das Sommersemester im englischen Hull aufgeschlagen. Wie es sich dort so lebt und warum 'Societies' an der Uni eine tolle Sache sind, könnt ihr hier lesen. |

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Die nächsten Monate wird Philipp via Erasmus+ an der University of York in England verbringen. Wie der Start erfolgte, wie es sich am Campus lebt und warum er zu Beginn gleich mit zwei Unis beschäftigt war, lest ihr in den kommenden Zeilen. |