Herzlich Willkommen in der Universität Sofia

Sofia hat viel zu bieten und Erasmus-Student Ulrich (Lehramt Geographie & Geschichte) entdeckt ständig neue Seiten der Stadt. Besonders spannend ist jedoch das Uni-Hauptgebäude selbst, dass sogar über eine Kletterhalle im Dachbereich verfügt, gleich neben dem Mammutskellet. Klingt kurios? Is es auch!
Die Hälfte des Erasmus-Semesters ist schon wieder um – wie ich und meine Erasmus-Freund:innen heute mit Entsetzen feststellten. Aus diesem Grund beschloss ich mir ein bisschen Zeit freizuschaufeln – was gar nicht so leicht ist – um wieder mal ein Global Diary zu verfassen.
Beginnen möchte ich mit einem merkwürdigen Gebäude:

Die Entwickler der kyrillischen Schrift thronen vor dem Eingang, beim Betreten wird mittels Laser die Körpertemperatur gemessen (zumindest erscheint eine Temperaturanzeige und mit meinem durchschnittlichen Wert von 36,4 Grad Celsius ist mir der Eintritt erlaubt) und bewacht von äußerst gemütlichen Securities schreitet mensch durch Hogwarts-ähnliche Gänge. In diesem Gebäude befinden sich weiters eine Kletterhalle unter einer Dachkuppel, welche man nur erreicht, wenn man durch ein in die Wand gesprengtes Loch mittels einer Leiter klettert, eine Kantine, in welcher mensch für 2 Leva (1€) Mittagessen erhält und ein Restaurant, welches wesentlich besseres Essen anbietet, aber dafür auch 3-4€ kostet (Die Preise sind aber leider nur auf der Uni so billig, Sofia selbst ist oftmals fast auf österreichischem Niveau).

Außerdem soll nicht auf das sich in diesem Gebäude befindliche Theater vergessen werden, welches kostenlos ist. Bei meinem bisher leider einzigen Besuch dort wurden wir Erasmus-Leute spontan ins Theater eingebaut, ein Freund (Nichtraucher) zum Rauchen auf der Bühne verführt und Kaugummis und Kreditkarten quer durch den Saal geschossen. Abschließend kann noch erwähnt werden, dass in einer weiteren Dachkuppel das Skelett eines Mammuts (bzw. eines verwandten Urtiers) ausgestellt ist. Falls du bisher keine Ahnung hast, wovon ich spreche: Herzlich Willkommen in der Universität Sofia.

Chaotische Uni, hervorragende Lehre
Ja, die Uni hat viel zu bieten und ich bin mir sicher, dass ich noch nicht alle geheimen Ecken entdeckt habe. Jedes Mal wieder gehe ich gerne in das Gebäude und lasse mich überraschen, was sich noch so finden lässt. Passend zum Gebäude sind auch die Lehrveranstaltungen hier. Nach einer sehr chaotischen und komplizierten Anfangszeit (wobei leider auch die Uni Graz dazu beigetragen hat), haben sich die Kurse mittlerweile gut eingependelt und ich bin etwas überrascht, wie ausgezeichnet die Qualität der Lehre (mit wenigen Ausnahmen) hier ist.

Aufgrund der Tatsache, dass an fast allen Kursen nur Erasmusstudent:innen teilnehmen, lernt man leider kaum Bulgar:innen auf der Uni kennen. Andererseits sind dadurch die LV-Gruppen sehr klein (im größten Kurs sind wir 8 Personen) und dadurch ermöglichen die Professor:innen fast schon Individualunterricht, welcher auf unsere Wünsche und Interessen zugeschnitten wird. Trotzdessen, dass ich hier „nur“ auf Erasmus bin, bin ich mir sicher, dass ich schon mehr als in manch anderen Semestern gelernt habe – und dass mit relativ wenig Aufwand bisher.
Unterwegs in und um Sofia
Neben der Uni bin ich weiterhin viel am Reisen und versuche, möglichst viel von Bulgarien und Umgebung zu sehen. Außerdem kommt immer mal wieder Besuch, mit welchem ich dann Zeit habe, auch Sofia noch besser zu entdecken – auch hier gibt es viele versteckte Plätze. Generell muss ich aber sagen, dass das Umland viel mehr als Sofia selbst zu bieten hat, weswegen ich versuche, oft die Stadt zu verlassen. Doch dazu folgt im nächsten Diary-Eintrag mehr…

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