Lyon: USI-Kurs mit Panoramablick

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem im Auslandssemester so richtig begeistern. Zum Beispiel ein klasser USI-Kurs, wie ihn Studentin Lucia (Transkulturelle Kommunikation) gerade erlebt.
Schon als ich zum ersten Mal das Schwimmbad gleich neben der Rhône gesehen habe, hatte ich den Wunsch dort zu schwimmen. Und tatsächlich fand dort zu meinem Glück mein Uni-Schwimmkurs statt.
Der Kurs war für Personen ausgeschrieben, die „Schwimmen können“ und da ich nicht untergehe, wenn ich ins Wasser falle, habe ich mich angemeldet. In Frankreich ist „schwimmen können“, aber offenbar gleichzusetzten ist mit „krauen können“. Glücklicherweise habe ich vor etwa zehn Jahren schon einmal verschiedene Schwimmstile gelernt und konnte daher in der ersten Einheit auf meine vage Erinnerung bauend improvisieren. Besonders schön war es aber, dass ich durch diesen etwas überfordernden Start ins Schwimmsemester, mit einigen Instruktionen, schnell Fortschritte erkennen konnte. Ich habe mich offenbar gut geschlagen, denn der Schwimmlehrer meint, dass ich mit etwas mehr Training Wettkämpfe auf universitären Niveau schwimmen könnte.

Allez nager!
Das Schwimmen selbst war aber nicht die einzige Herausforderung in diesem Kurs. Auch sprachlich bin ich an meine Grenzen gestoßen, denn in Französischkursen spricht man selten übers Schwimmen. Eigentlich spricht man überhaupt selten übers Schwimmen. Ich muss zugeben, dass ich jetzt mehr Schwimm-Vokabular auf Französisch kenne als auf Deutsch.

Im Haus, das zum Bad gehört, in dem aber nur Kabinen und Schließfächer sind, hat ein gewöhnungsbedürftiges System. Sobald man den Eingang überwunden hat, muss man ins Untergeschoss, auf die Höhe, wo dann auch das Becken ist. Unten angekommen wird man von Schildern dazu aufgefordert, seine Schuhe auszuziehen. Rote Schuhabdrücke zeigen, wo man mit Schuhen hindarf und blaue Fußabdrücke zeigen an, wo man nur barfuß hindarf. Danach gibt es eine Art Schleuse. Man geht durch Umkleidekabinen, in denen man sich natürlich auch umkleidet, um auf der anderen Seite zu den Schließfächern zu gelangen. (Um meine Schließfackhnummer nicht zu vergessen, habe ich immer 666 genommen.) Wenn man also alles, was man nicht zum Schwimmen braucht, eingesperrt hat, geht man weiter zu den Duschen.

Das Becken ist tatsächlich im Freien, was gut aussieht, weil gleich dahinter die Rhône fließt, allerdings denkt man daran nicht mehr, wenn man bei 4°C nach der obligatorischen Dusche bis zum Becken laufen muss. Das Wasser im Becken war glücklicherweise geheizt, außer bei der letzten Einheit, da war die Heizung kaputt. Gefühlt schwimmt man dann aber zumindest schneller.
Ein weiterer Beitrag von Lucia:

Mit dem Radl durch Lyon
Lucia studiert via Erasmus+ an der Université Lumière Lyon 2 und hat dazu ihr Fahrrad von zu Hause mitgenommen. Doch Radfahren in der französischen Großstadt ist ein wenig anders, als zu Hause... |

Unterwegs in Aberdeen
In der als schönsten Stadt Schottlands bekannten Metropole verbringt Annabelle gerade ein Erasmus-Semester. Was die Innenstadt zu bieten hat und welche spannenden Orte es im Umland zu besichtigen gibt, könnt ihr hier erfahren. |

Upstate New York: Ein ganz anderes Uni-Leben
Es muss nicht immer die große Metropole sein. Dies zeigt uns Clarissa, die abgesehen von der wunderschönen Gegend von Upstate New York auch ein ganz anderes Kurs-Programm als in Graz belegt. Und am Ende ihres Studiums auch noch das Cheerleading ausprobiert. |