Neues aus Helsinki

Reisen, Prüfungen und Besuche aus Österreich begleiten Chemie-Studentin Antonia auf ihrem Ausandssemester in der finnischen Hauptstadt. Ungewohnt sind dabei einige der Verhaltensregeln an de Uni, die bei uns undenkbar wären.
Trips nach Tallinn...
Mehr als zwei Monate sind bereits wie im Flug vergangen und nach einiger Zeit in Helsinki streckten ich und meine Studienkollegen die Fühler auch nach andern Städten und Ländern aus. Das erste Ziel, wie es sich für finnische Studenten gehört, was natürlich eine Fährenreise nach Tallinn in Estland. Tallinn ist für einige der Finnen, die ich bisher kennengerlernt habe, Wochenendtrip-Ziel Nummer eins aus einem ganz einfachen Grund: der Alkohol ist billiger. Also neben einer tollen Altstadt, die wir natürlich besichtigten, beobachteten wir bei der Heimfahrt wie Kisten voll Bier und anderen Flaschen von Bord getragen wurden. Natürlich besuchten wir auch weitere Städte in Finnland wie Tampere und schauten uns die Regionen um Helsinki wie den Nuuksio Nationalpark und den Linnanmäki Freizeitpark an.

und Stockholm
Eines der größten Highlights war jedoch vermutlich der KJYR cruise nach Stockholm. Diesen veranstaltete mitunter die naturwissenschaftliche Fakultät, weshalb auf dem Cruise Schiff hauptsächlich Studenten in Overalls herumspazierten. Neben live Musik und Karaoke verbrachten wir wenig Zeit schlafend, obwohl die Überfahrt etwa 17 Stunden dauerte. In Stockholm angekommen hatten wir etwas Zeit die Stadt zu erkunden, bevor es auch schon bald wieder an Board ging und wir gleich feiernd zurück nach Finnland fuhren. Alles in allem ein sehr erinnerungswürdiger Trip!
Besuch aus der Heimat
Über die zwei Monate verteilt hatte ich auch meine ersten Besuche aus der Heimat. Meine ersten Besucher waren meine Eltern, denen ich natürlich Helsinki und Tallinn vorstellte. Zusammen machten wir auch einen Ausflug zum Rentier Park in Nuuksio, um ihnen neben den Städten auch einen finnischen Nationalpark zu zeigen. Ein paar Wochen später besuchten mich meine Schwester und ihr Freund mit zwei Freunden von zu Hause. Ich spielte erneut Stadtführer, froh wieder den heimischen Dialekt zu hören. Neben der finnischen Kulinarik bekamen beide Gruppen auch das wunderbare, kalte und feuchte finnische Wetter inklusive Sprühregen zu spüren.

Helsingin Yliopisto

Die Universität Helsinki („Helsingin Yliopisto”) ist die größte und älteste Universität Finnlands. Die ca. 36.000 Studierenden besuchen Lehrveranstaltungen auf Finnisch, Schwedisch sowie Englisch. Da die Universität bis ins 19. Jahrhundert die einzige ihrer Art in Finnland war, beeindruckt sie bis heute mit einer großen Vielseitigkeit, bezogen auf die Fachgebiete ihrer Forscher und Alumni, und platziert sich regelmäßig in verschiedenen Rankings unter den 100 besten Universitäten weltweit .
Prüfungsphase und "titellose" Profs
Trotz der ganzen Feierlichkeiten und Ausflüge hatte ich einiges an der Uni zu tun. Anders als bei uns zu Hause, wo eine Vorlesung meistens mit einer Prüfung am Ende des Semesters abgeschlossen wird, musste ich hier bereits mehrere Referate und Essays vorbereiten. Die Vorlesungen sind sehr interaktiv mit Fragen an Studenten und Ausflügen zu verschiedenen Fabriken oder Forschungsstationen. Etwas irritierend war, dass die Finnen keine Freunde der Höflichkeitsform sind. Daher stellen sich die meisten Professoren mit Vornamen vor und es ist erwünscht, E-Mails eher informal zu halten. Titel werden nicht genannt und auch in Vorstellungen selten erwähnt. Es ist auch nicht Brauch, nach einer Vorlesung auf den Tisch zu klopfen, wie an unseren Unis. Die erste Periode des Semesters endete mit einer vorlesungsfreien Prüfungswoche. Da meine Vorlesungen jedoch hauptsächlich mit Home Exams oder Essays endeten, war die Prüfungswoche für mich schnell und positiv beendet.

Wetter
Vielleicht gewöhnungsbedürftiger als einige der anderen Sachen, die ich bisher kennengelernt habe, ist das finnische Wetter. Natürlich wurden wir im Voraus gewarnt, vor allem vor den kurzen Sonnenzeiten, doch langsam fällt es deutlich auf. Die „Ruska“, wie es die Finnen nennen, also die Zeit des Blattwechsels kurz bevor die Blätter fallen, war vor allem in den Nationalparks sehr schön an den Laubbäumen zu sehen. Das Wetter wurde jedoch schnell kalt, unter 10 Grad. Dazu kam ein extrem feiner Sprühregen, gegen den ein Regenschirm nicht viel hilft. Jetzt, Anfang November, ist der Sonnenuntergang bereits etwas vor 16:00 Uhr und die Nacht wird bis Ende Dezember noch um einiges länger werden. Ein Lieblingssatz der Finnen mit dem einige uns lachend warnen: „Winter is coming“.


Helsinki: Moderne Uni & ein herzliches Willkommen
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