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Spazieren? Geht auch in Lissabon

Seit kurzem ist Thorsten (l.) in Portugal, um an der Universidade de Lisboa im Bereich Erwachsenen- und Weiterbildung ein Auslandssemester zu absolvieren. Ein Bericht über die ersten Schritte in der neuen Stadt, und warum Spazieren gehen in Lissabon deutlich mehr Spaß macht, als in Graz. 

Die erste Woche in Lissabon war begleitet von untypisch schlechtem Wetter. Die Tageshöchsttemperaturen kratzten hin und wieder an den 19 Grad, allerdings begrüßte uns die Sonne nur sehr selten. Die Straßen Lissabons können extrem rutschig werden bei Feuchtigkeit und gepaart mit einer sehr steilen, kopfsteingepflasterten Straße zu unserer Wohnung im Alfama-Viertel gestaltete sich der Auf- bzw. Abstieg mehr als nur einmal als Herausforderung.

Die Universidade de Lisboa (kurz: ULisboa) ist mit knapp 48.000 Studierenden die größte Universität in Portugal und stark international ausgerichtet. Laut eigenen Angaben studieren rund 9000 internationale Studierende an der Universität, womit diese etwa 18% aller Studierenden ausmachen. Einen Überblick üder die ULisboa findet ihr hier, Studierende der Uni Graz können sich via Erasmus+ für einen Aufenthalt bewerben. 

Talkie Walkie

Eine weitere Herausforderung die sich uns stellte, war das Kennenlernen anderer Austauschstudenten. Offensichtlich waren wir damit jedoch nicht allein. Schnell bildete sich eine WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „Walk & Talk“ durch die wir unsere ersten Kontakte knüpfen konnten. In kurzer Zeit wuchs die Gruppe auf 250 Mitglieder an und es fanden jeden Tag mehrere Spaziergänge statt, sodass wir in relativ kurzer Zeit viele neue Bekanntschaften machen konnten.

Ruchlos durch die Gassen

Da sich niemand von uns im Detail über die verwirrende Rechtslage bezüglich der Maßnahmen bewusst war, wurden bei Sichtkontakt zu Polizeistreifen stets die treuen Begleiter aka Mundnasenschützer gezückt und angewandt, während die Gruppen sich kurzfristig auflösten ehe sie sich nach der Nächsten Abbiegung wieder vereinigten. Das machte Spaß, denn es gab den Spaziergängen einen Hauch von Ruchlosigkeit. Brechen wir das Gesetz? Bewegen wir uns im legalen Rahmen? Die Polizei ließ uns bisher auf allen unseren Spaziergängen glücklicherweise in Ruhe. In unserer ersten Woche in Lissabon schafften wir einen Durchschnitt von 15 000 Schritten am Tag.

Das sind circa 11 km, die uns daheim nicht viel Neues offenbaren würden, hier in Lissabon allerdings an jeder Ecke mit neuen Eindrücken auf uns warten. Lissabon zeigt sich so von einer Seite, wie sie nur von wenigen wahrgenommen werden kann. Ruhig, leer und dennoch voller Charme. Aber wie hat der ORF kürzlich so schön berichtet:

„So heißt es auch in einer Kolumne der ‚Süddeutschen Zeitung‘: ‚Was soll man auch anderes machen in diesen Zeiten? Früher traf man sich mit Freunden zum Essen oder auf ein Bier. Heute trifft man sich zum lockdown walk.‘“ 

Viel mehr außer Spazieren passierte in unserer ersten Woche in Portugal nicht und dennoch bin ich froh hier zu sein, denn ein Spaziergang in Lissabon ist nicht vergleichbar mit einem in Graz.


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