“Vedi Napoli e poi muori“

Nach einigen Monaten fühlt sich Lehramt-Studentin Linda in der italienischen Metropole schon richtig zu Hause. Und auch Neapolitanisch-Kenntnisse werden immer besser. Denn in Neapel Italienisch zu meistern ist ein bisschen so, wie in Voralrberg Deutsch zu lernen - nicht immer ganz einfach.
Die ItalienerInnen haben wohl recht, wenn sie diesen berühmten Satz skandieren: „Neapel sehen und sterben“. Natürlich in positiver Hinsicht, wie sich versteht!
Mittlerweile bin ich gänzlich in der bunten Seifenblasenwelt, die niemals an Glanz verliert und immerzu funkelt, angekommen. Möwenrufe anstelle von Vogelgezwitscher. Eile existiert nur im Straßenverkehr und nicht in den Ämtern. Es wird nicht geklingelt, sondern lauthals herumgeschrien, bis sich die richtige Person angesprochen fühlt. Mir dünkt, ich befinde mich tatsächlich in einem kleinen, verrückten Paralleluniversum. Der Spätsommer scheint kein Ende zu haben, die Zeitrechnung läuft anders und die Fröhlichkeit schwingt im Meereswind mit.

Neapolitanisch für Beginner
„Du gehst nach Neapel, um dein Italienisch zu verbessern?!“. Diese erstaunte, fast schon empörte Frage habe ich sowohl vor als auch während meines Auslandsaufenthalts einige Male zu hören bekommen. Und recht hatten sie… Ich erlerne hier eine völlig neue Sprache! Wörter und Silben werden abgekürzt, verschluckt und überall wird ein „sch“-Laut eingebaut – aber damit hat es sich, dachte ich. Wie naiv das doch war. Es dauerte eine Zeit lang, bis ich mir über die Bedeutung ein paar grundlegender Vokabel bewusst wurde. Das Wissen darüber ist essenziell, um sich im neapolitanischen Alltag zurechtzufinden, wie sich herausstellte:
- Uaglio [uallio] ist kein Schimpfwort, sondern wird statt dem üblichen ragazzi gebraucht, um seine Freunde/ Leute anzusprechen
- Aspè [aschpe] steht für aspetta und bedeutet „warte“ (oder „pass auf“), wobei man nie weiß, worauf und für wie lange
- Jammo ja [jmme ja] ist kein Sprachfehler, sondern wird von den NeapolitanerInnen anstelle von andiamo dai verwendet, um den anderen zu signalisieren, dass sie sich gefälligst bewegen sollen

Im Zuge der kleinen Touren durch die verschiedenen Stadtviertel Neapels lernt man die Gegend übrigens am besten kennen. Der sichtbare Unterschied zwischen wohlhabenden und ärmlichen Verhältnissen ist erstaunlich, ebenso die hohe Kriminalitätsrate. Neben den stadtinternen Rundgängen werden von den Erasmus-Gruppen weiters zahlreiche Trips auf Inseln und in die Umgebung organisiert. Capri, Ischia, Procida, die Reggia di Caserta – es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Uni oder Urlaub?
Obwohl der Besuch von Lehrveranstaltungen auch zu meinem Alltagsprogramm zählt, fühle ich mich noch immer, als wäre ich auf Urlaub. Es sind die großartigen Ausflüge, die scheinbare Gelassenheit der impulsiven Einheimischen und all die wundervollen Eindrücke, die zu unvergesslichen Erinnerungen werden, die einen beflügeln.

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