York: So ist das Leben in England

Philipp (Lehramt Sekundarstufe Englisch & Geographie) ist gerade via Erasmus an der University of York in England. Was die Stadt zu bieten hat und welche Angewohnheiten bei Engländern anfangs verwundern, könnt ihr hier nachlesen.
Nachdem ich in meinem ersten Beitrag über das Uni-Leben berichtet hatte soll es nun ein wenig um die Stadt gehen, in der ich seit einiger Zeit wohne. York ist eine alte Stadt, die auch bei den Briten als Urlaubsziel beliebt ist – es heißt, dass es im Stadtzentrum spukt und es gibt dafür auch genügen Attraktionen, wie etwa eine Geistertour in der Nacht. Die Stadt präsentiert sich doch eher "posh", was angesichts der Architektur und des Reichtums an Geschichte (Römer, Wikinger und Minster) auch irgendwo gerechtfertigt ist. Es gibt hier zwei Universitäten, so ist das Stadtbild eine bunte Mischung mit verschiedenen Kulturen und der Altersschnitt geht nach unten. Was York ausmacht ist die Möglichkeit, in jeder Ecke ein Café, ein Restaurant oder ein Pub zu finden. Auch Bars und Clubs kann man finden, die natürlich voll sind mit Studenten. Die Einwohner selbst sind meistens äußerst freundlich und manchmal durch ihren Akzent eher schwer zu verstehen, wobei das zum Glück eher die Ausnahme ist.

Gut gelegen
Ein großer Pluspunkt ist die Lage von York. Mit dem Zug sind Städte wie etwa Manchester, Liverpool, Edinburgh oder London leicht erreichbar. Das macht auch Tages- und Wochenendausflüge möglich. In der Stadt selbst geht regelmäßig ein Bus vom Campus in das Stadtzentrum, durch eine garantierte Verspätung eines jeden Busses ist das Intervall jedoch etwas unvorhersehbar. Allerdings macht das Erkunden der Gegend zu Fuß ohnehin viel mehr Spaß und bietet die Möglichkeit, tausende Fotos zu schießen.

Das geht allerdings nur bei gutem Wetter und hier scheint sich England nicht entscheiden zu wollen. Im Winter gibt es nur selten Schnee, der länger als einen Tag liegen bleibt, denn die Sonne scheint danach wieder und es ist keine einzige Wolke zu sehen. Zudem erlebten wir bereits einige Unwetter, welche die Flüsse übergehen und Züge ausfallen ließen…

Kontakt mit meinen Freunden und Angehörigen in Österreich zu halten ist durch diverse soziale Medien sehr einfach und zugegeben, ich dokumentiere quasi alles und teile die Bilder gleich danach. Ich habe sogar schon Besuch von meiner Freundin bekommen und da gibt man sich natürlich Mühe, alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern – vom Minster und den Stadtmauern über die Shambles und die Chocolate Story war alles dabei.
Aber so sehr mir der Aufenthalt in England gefällt, so gibt es doch ein paar Dinge, auf die ich mich jetzt bereits schon freue: unser Leitungswasser und die Berge. Apropos Berge: die meisten Studenten kennen Österreich sogar und waren teilweise bereits dort, Graz hingegen ist eher wenigen bekannt – aber das versuche ich ja hier zu ändern.

Dinge, die mich überrascht haben
Gleich zu Beginn des Semesters fielen uns einige Eigenheiten auf, die wir so nicht wussten, kannten und teilweise auch nicht schätzen - hier also ein paar Eigenheiten der Engländer, die man beachten sollte:
- Engländer scheinen auf Gewürze und Kräuter eher allergisch zu sein, so kommt es mir jedenfalls vor – wer englisches Essen in einem Pub bestellt, muss wahrscheinlich auf Salz und Pfeffer verzichten müssen.
- Auch wenn es womöglich kleinlich klingt: Engländer können sich für keine Seite auf einem Gehweg entscheiden. In Österreich gilt das Rechtsfahrgebot mehr oder weniger auch auf dem Gehweg, in York hingegen erinnert es teilweise an einen Slalomlauf.
- Wein ist ziemlich teuer hier und das hat zwei Auswirkungen: guter Wein ist für das Studentenbörserl kaum erschwinglich und die Einheimischen greifen dann gleich lieber zu Vodka und Co.
- Überraschend ist, wie viele Dänen es in York als internationale Studenten gibt – keine andere Nation ist in meinem Freundeskreis so stark vertreten. Was zur nächsten Feststellung führt: ich habe bisher keinen anderen Österreicher getroffen!

Ein Zwischenfazit: Nachdem ich mich eingelebt habe, ist der Aufenthalt einfach herrlich. Das Wetter, so wechselhaft es auch sein mag, ist meistens schön gut, um sich Attraktionen anzusehen. Durch die Busfahrt am ersten Tag und soziale Medien hat sich bereits ein fester Freundeskreis geformt und wir freuen uns schon auf viele weitere Erinnerungen und Ausflüge.

Hello from York!
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