In der europäischen Hochschulallianz Arqus haben sich Ende des vergangenen Jahres sieben renommierte Universitäten zusammengeschlossen, um tiefgreifende Vernetzung in Forschung, Lehre und Administration sowie gesellschaftlichem Engagement voranzubringen. Neben der Universität Graz sind die Universitäten Bergen (Norwegen), Granada (Spanien), Leipzig (Deutschland), Lyon (Frankreich), Padua (Italien) und Vilnius (Litauen) Teil der Allianz und vereinen knapp 310 000 Studierende und insgesamt mehr als 40 000 MitarbeiterInnen.
Die formelle Konstituierung der Arqus Allianz erfolgte als Reaktion auf eine neue Initiative der Europäischen Kommission, die langfristig darauf abzielt, die Exzellenz und die Attraktivität des europäischen Hochschulraums zu stärken. Im Rahmen des Erasmus+ Programms vergibt die Kommission 2019 erstmals Förderungen für sogenannte „European Universities“. Seit Herbst des Vorjahres arbeitete das Arqus Konsortium unter der Leitung der Universität Granada intensiv an einem Projektantrag, um an der Ausschreibung zur Pilotfinanzierung von „European Universities“ teilzunehmen. Dieser Antrag konnte nun am 26. Februar 2019 erfolgreich eingereicht werden.
Letzte Abstimmungen zum Erasmus+ Antrag wurden im Zuge eines von der Universität Graz Anfang Februar ausgerichteten Arqus Steering Committee Meeting getätigt. An dem zweitägigen Treffen in Graz nahmen VertreterInnen aller Arqus-Partneruniversitäten teil. Thematisch fokussiert die Zusammenarbeit in Arqus – und somit auch der Erasmus+ Antrag – auf sechs „Action Lines“ bzw. Aktionslinien, in denen die Partneruniversitäten an der Umsetzung gemeinsamer Aktivitäten arbeiten: Erweiterter Zugang zur Hochschulbildung, Integration und Diversität; Innovatives und qualitatives Lehren und Lernen; Mehrsprachigkeit im universitären Umfeld; „Entrepreneurship“ und gesellschaftliches Engagement; Forschungsunterstützung und Förderung von NachwuchsforscherInnen; und „European Citizenship“. Jede dieser Aktionslinien wird von einer der Arqus Universitäten geleitet, wobei die Universität Graz hauptverantwortlich für die Aktionslinie zum Thema Forschungsunterstützung und Förderung von NachwuchsforscherInnen zeichnet.
Mit den Auswahlergebnissen für die Erasmus+ Pilotfinanzierung seitens der Europäischen Kommission ist im Juli 2019 zu rechnen. Unabhängig davon, ob eine dreijährige Finanzierung über das Erasmus+ Programm genehmigt wird, soll in den kommenden Monaten mit der Umsetzung gemeinsamer Arqus Aktivitäten begonnen werden. Durch ihre Beteiligung an Arqus hat die Universität Graz die Möglichkeit, Entwicklungen in der europäischen Hochschulbildung nicht nur aufzugreifen, sondern diese aktiv mitzugestalten.