Das Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission fördert neben Mobilitätsaktivitäten auch internationale Kooperationsprojekte im Bildungsbereich. Seit Beginn des Programms im Jahr 2014 beteiligt sich die Universität Graz sehr erfolgreich an Bildungsprojekten, die in verschiedenen Unteraktionen von Erasmus+ gefördert werden, und unterstützt so aktiv den internationalen Dialog und Austausch zu bildungsrelevanten Themen sowie die Entwicklung und den Transfer von innovativen Bildungsansätzen.
Mit zwölf genehmigten Projekten kann die Universität Graz 2019 die bislang höchste Erfolgsquote für einen Erasmus+ Aufruf verzeichnen. In neun Projekten fungiert die Universität Graz als Partnerin, drei werden von der Universität Graz koordiniert. Im vierten und letzten Teil unserer Serie von online Meldungen widmen wir uns jenen Projekten, die von Forschungseinrichtungen aus den Baltischen Staaten koordiniert werden.
QHELP: Higher Education Learning Platform for Quantitative Thinking
Koordination: Universität Tartu
Kontakt an der Universität Graz: Cord Hockemeyer, Institut für Psychologie
Ein besorgniserregender Trend, insbesondere in den Sozialwissenschaften, verlangt dringende Beachtung: Ergebnisse in der Fachliteratur können zunehmend nicht repliziert werden, führen in die Irre oder sind einfach falsch. Ursache scheint die unangemessene Nutzung quantitativer Methoden zu sein. Eine personalisierte Lernumgebung für große Gruppen, die von ExpertInnen im quantitativen Denken geschult werden, will das Projekt QHELP etablieren. Das geplante e-learning System basiert auf einer Plattform, die Massive Open Online Courses (MOOCs) und ein Intelligent Tutoring System (ITS) enthält.
TIP ADULT: Transferring innovative adult educators’ practices
Koordination: Universität Liepāja, Lettland
Kontakt an der Universität Graz: Dietrich Albert, Institut für Psychologie
TIP ADULT hat den Austausch innovativer und effektiver Methoden in der Erwachsenenbildung, insbesondere der Wissensvermittlung und -visualisierung, zwischen den acht Partnereinrichtungen zum Ziel. Die Universität Graz steuert ihre Expertise im Bereich der Cognitive Science Section bei. Auch Bildungseinrichtungen aus dem Vereinigten Königreich, der Slowakei, Türkei und Schweiz sowie Spanien sind an dem 30-monatigen Projekt beteiligt.
DISCOM: Development of Interdisciplinary skills for cooperation and conflict management
Koordination: Turiba University
Kontakt an der Universität Graz: Sascha Ferz, Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen; Zentrum für Soziale Kompetenz
Kommunikation, Teamwork und Konfliktmanagement sind Fähigkeiten, die heutzutage für jede Berufsgruppe in jedem Bereich unerlässlich sind. Das Projekt DISCOM hat zum Ziel, innovative Tools zum Erwerb dieser und weiterer Soft Skills zu entwickeln und einzusetzen. Unter anderem entwerfen die ForschungspartnerInnen aus Lettland, Italien, Litauen, den Niederlanden und Polen gemeinsam verschiedene Unterrichts- und Lernmaterialien für Lehrende sowie Studierende aus allen Fachbereichen. Diese beinhalten zum Beispiel Lehrvideos, Studienmaterial für das Selbststudium und eine App. Ebenso sind Lehreinheiten für Studierende und Lehrende geplant.
HEIPNET: Inclusion of Innovative Work-Based-Learning and Business Partnerships in HEI Curricula Development
Koordination: Vilniaus kolegija /University of Applied Sciences
Kontakt an der Universität Graz: Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
Mit über 7000 Übungsfirmen weltweit nimmt diese mehrdimensionale Lehr-Lern-Form eine wichtige Rolle in der beruflichen Bildung ein. Im tertiären Bildungsbereich stellen Lernfirmen aktuell hingegen noch eine Randerscheinung dar. Nicht so am Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität Graz: Seit über 20 Jahren lernen und arbeiten Studierende in den beiden universitären Übungsfirmen KFUNIline und eXpand. Zeitweise werden auch Juniorenfirmen geführt. Diese Expertise fließt in HEIPNET ein. Ziel des Projektes ist unter anderem die Entwicklung eines didaktischen Konzepts für die Implementierung von Lernfirmen im Hochschulbereich.